Im Visier der Löwen von Kenia

Nach meinem gestrigen Naherlebnissen mit den roten Elefanten war ich eigentlich schon total im Afrika Modus und ich fühlte mich in der Lions Bluff Lodge einfach nur richtig richtig wohl. Ich spürte wie mein inneres Ich mir wieder sagte "Dani Du bist wieder zuhause angekommen". Es dieses Gefühl wenn Du früh morgens mit dem Geräuschen Afrika erwachst, irgendwo weit weck hörst Du die Hyänen rufen, dazu knackt es im Gebüsch hinter Deinem Zelt und wenn dann den ersten Schritt auf die Zelt Terrasse machst, weißt Du das es alles kein Traum ist. 06.30 Uhr schnell einen Kaffee und los geht es für mich auf den nächsten Safari Tag im Lumo Reservat zwischen Tsavo Ost und Tsavo West. Wir fahren zirka ein Stunde mit der aufgehenden Sonne durch die wunderbare Landschaft, die Wege sind hier alle wunderbar ausgekennzeichnet, so das man sich auch Selbstfahrer sehr gut zurecht findet.

Nassoro ist natürlich der fiteste von uns und entdeckt auch gleich sofort die drei Löwen die sich in der Sonne rekeln. Es müssen drei Nomaden sein, die sich hier in dem Gebiet zusammen geschlossen haben. Das Alter schätzen wir so auf 5 - 8 Jahre. Im Abstand von zirka 10 Metern von den Löwen machen wir es uns erst einmal bequem und lauschen und schauen, ehe wir die Kameras in die richtige Position bringen und das Fahrzeug dann auch zirka drei Meter an die Löwen ganz ganz langsam heran fahren.

Da es im Lumo Reservat hier sehr viel wenigere Touristen als in der Masai Mara gibt, sind die Tiere hier vom Verhalten her nicht so an die Fahrzeuge gewöhnt. Also heisst es immer etwas mehr Vorsicht walten lassen. Was bedeutet, keine abrupten Bewegungen oberhalb des offen Daches des Fahrzeuges oder auch nicht zu nah an die Tiere heran zufahren. Denn die drei Löwen zeigen uns förmlich mit Ihren  Gestik das wir uns in ihrem Revier befinden … und warum wir nicht erwünscht sind. Versteckt im Gras sehen wir dann auch einen gerissenen Büffel, den sie wahrscheinlich in der Nacht erlegt haben.

Ah ha, dies ist der Grund … wir werden also als Futterneider gesehen und dies lassen die Löwen natürlich nicht zu. Also heißt es noch vorsichtiger sein und die langen "Tüten der Kameras" nicht unbedingt am geöffneten Fenster nutzen.

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Ein kurzer intensiver Blick … und wir sind ins Visier genommen

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Auf Lauerstellung … aber schon satt gegessen

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Den Morgen geniessen in der Grassavanne 

Auf einmal passiert es … der jüngste von den Löwen der uns die gesamte Zeit schon im Visier hatte, macht einen Satz Richtung Auto und landet einige Zentimeter vor unserem Fahrzeug. Es bleibt mir nur genug Zeit um die Kamera einfach drauf zu halten, ohne zu überprüfen ob ich die richtigen Einstellungsparameter habe., den die Kamera liegt mit dem 400 mm Objektiv auf dem Seitenfenster unseres Autos. Es dauert einige Minuten ehe wir uns wieder gefangen haben und nun den Abstand noch weiter vergrößern und das Auto zirka fünf Meter nach vorn setzen, um ihn nicht noch weiter zu reizen.

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Das einzige Foto vom Löwen der unsere Gesellschaft nicht so toll fand 
(aus der Situation heraus leider etwas verwackelt)

Eins habe ich aus diesem Erlebnis wiederum gelernt, den Tiere in Afrika immer mit dem nötigen Respekt und Abstand zu begegnen und lieber auf ein Foto zu verzichten, den als Löwenmahlzeit verspeist zu werden ist auch nicht das was ich mir vorstelle. Aber auch hier nochmals, wir Menschen gehören nicht zum Speisezettel der Löwen, sondern wir werden nur zur Beute wenn wir den Kreis überschreiten wo wir in ihr Revier eindringen oder sie sich von uns bedroht fühlen. 

Während ich hier diese Zeilen schreiben, wird mir bewusst wieviel Glück ich wiederum hatte den König der Löwen beobachten zu können, den ich habe zu dem Artikel einige Zahlen recherchiert die mich wahnsinnig traurig aber auch wütend machen. Sagen Euch die Worte etwas "Canned lion hunting" + die letzten 15.000 Löwen in der Freiheit Afrikas? Nein ---> na dann kläre ich Euch einmal auf und ich hoffe dabei, dass sehr viele von Euch das hier lesen werden. 

Nur noch rund 15.000 Löwen gibt es heute noch in Afrika, vor 20 Jahren seien es nach Schätzungen von noch 200.000 Löwen gewesen.
In Westafrika stehen die Löwen kurz vor dem Aussterben, die letzten eben nur noch 250 erwachsene Löwen haben dort noch ihr zuhause. In Indien gibt es nur noch Restbestände, die man wahrscheinlich an zwei Händen abzählen kann.
Die meisten Menschen auch hier in Deutschland wissen über die Bedrohung von Elefanten, Nashörnern Bescheid, aber ich glaube die meisten scheinen völlig ahnungslos zu sein, dass diese großen Raubkatzen in Afrika kurz vor dem Aussterben stehen.

Die Hauptgründe liegen dabei: 
1.)
Ihre Jagdgebiete werden in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt
2.)
Das starke Bevölkerungswachstum lässt die Zahl der Nutztiere steigen
3.)
Verbreitung von Schusswaffen und Gift, früher ging man mit Pfeil und Bogen auf die Jagd
Ein Miteinander von Wildtieren und Mensch ist kaum noch möglich da viele der Reservate und Nationalparks zu klein sind, und damit wird die genetische Vielfalt der Tiere zerstört

«Während die Löwen in Ost- und Südafrika Milliarden von Touristendollars in die Regionen bringen und die Regierungen entsprechend in den Schutz dieser Tiere investieren, ist dies in Westafrika noch nicht der Fall», sagt Philipp Henschel von der Tierschutzorganisation Panthera. Dort spreche man den Löwen nur wenig wirtschaftliche Bedeutung zu und tue daher noch wenig für deren Erhaltung. «Die Regierungen in diesen Regionen benötigen nachhaltige Hilfe aus dem Ausland, um lokale Schutzmaßnahmen in Gang zu bringen», sagt mir Philipp. Dazu hat „Panthera“ („Großkatze“) nun das Projekt „Leben mit Löwen“ gestartet. Massai`s verfolgen wo sich die Löwen aufhalten, sie helfen Viehhaltern, sichere Umzäunungen zum Schutz Ihrer Ziegen und Kühe zu bauen und sie klären die Menschen vor Ort über den wirtschaftlichen Wert dieses einmaligen afrikanischen Symbols auf. Ein Löwe tötet jährlich Nutzvieh im Wert von rund 200 Euro, bringt aber durch den Tourismus rund 1.2000 Euro ein.

4.)
In Südafrika lebt mehr als die Hälfte der Löwen inzwischen in Gefangenschaft. Statt durch die endlosen Savannen Afrikas zu streifen, werden sie auf riesigen Koppeln mit Elektrozaun gehalten, gezüchtet für zahlungskräftige Trophäenjäger. Züchter ziehen die dann so niedlichen Löwen Babys auf, diese leben dann in Gehegen und werden an Zoos oder Wildfarmen. Dort fristen die Tiere ihr Dasein in Käfigen, um Touristen anzulocken, damit Touristen die halbzahmen Löwen dann streicheln können.
Haben sie ein bestimmtes Alter erreicht, werden sie für Trophäenjäger zum Abschuss freigegeben. Mehr als 5000 Löwen sollen derzeit in sogenanter "Koppelhaltung" leben - in freier Wildbahn sind es nur rund 3000 in Südafrika. Organisationen von von Chris - Cannedlion kämpfen seit Jahren gegen diese Praktiken. 

"Canned lion hunting" ist, wenn Menschen einen Löwen in einem Areal schießen, dass durch Zäune begrenzt ist und in dem es für den Löwen keine Möglichkeit gibt sich zu verstecken oder wegzulaufen. Es gibt mittlerweile spezielle Facebook-Seiten, auf denen die "Jäger" auswählen können, welchen Löwen Sie schießen möchten? Bequem vom Wohnzimmer aus egal wo auf der Welt und exakt dieses Tier kann man dann ein paar Wochen später erlegen. Wie krank!

Canned Hunting ist ein Hobby für eine „wohlhabende“ Minderheit von menschen aus reichen Ländern unser Welt. Je größer der Geldbeutel, desto größer die Jagdtrophäe. Ein männlicher Löwe mit seiner prächtiger Mähne kostet bei Abschuss etwa 25.000 Euro, Tiere mit besonders dunkeler, dichter Mähne bis zu 45.000 Euro. Auf manchen Farmen werden auch Löwenjunge zum Abschuss angeboten!
Im Internet, auf Jagdmessen oder in spezialisierten Reisebüros werden komplette Jagdpakete beworben, die die „Unterstützung“ durch einen professionellen Jäger sowie Kost und Logis beinhalten. Zusätzlich wird für die Transportkosten und die Aufwendungen für den Tierpräparator gezahlt. 

Uwe Skrzypczak hatte bereits 2012 eine Aufstellung zusammengefasst wo auch deutsche Jagdreiseunternehmen die Trophäenjagd im Katalog haben. Ich kann es nicht fassen, Tiere für deren Erhalt viele tausende Menschen kämpfen, für Ihre Arterhaltung werden hier von Menschen wegen einfacher Freude, dem Kick abgeschlachtet. 
Was muss in diesen Menschen vor sich gehen auf Giraffen, Elefanten, Löwen, Geparden ... Jagd zu machen.

Von den Befürworter von Cannes Hunting hört man immer wieder, Canned Hunting diene dem Artenschutz, aber das Gegenteil ist der Fall, den das zugenommene zunehmende von Trophäenjagden verstärkt gleichzeitig den Druck auf wild lebende Löwenpopulationen in Afrika. Für die Zucht zum Abschuss werden immer wieder Tiere aus der freien Wildbahn gefangen und an diese Farmen verkauft.

5.)
Mittlerweile gibt es eine weltweite Produktion von Löwenknochen-Wein, Löwenknochen-Suppe und diverse „medizinische“ Verwendungen. Der Markt in Asien (Vietnam und Laos) wächst und wächst. Es gibt Insider Berichte, dass einige Löwenzüchter in Südafrika sogar die Überrester toter Löwen wieder ausgraben um die Knochen zu verkaufen. Der Markt und die Nachfrage in Asien nach Löwenknochen ist um über 250% gestiegen die letzten Jahre gestiegen. Also werden mittlerweile freilebenden Löwen dran glauben müssen. In Mosambik wurden einige Wilderer dabei ertappt, wie sie Wasserlöcher in Nationalparks vergifteten, um Raubkatzen ganz einfach zu töten, zu häuten, die Knochen mitzunehmen und dann über ein kriminelle Syndikat zu verkaufen. Nach der letztjährigen Statistik wird ein Löwenschädel für 1.000 US-Dollar angeboten und Knochen für 250 US-Dollar pro Kilogramm.

Lösung um den König der Tiere in Afrika vor dem Aussterben zu retten: 
Jeglicher Import von Löwenartikeln muss weltweit gestoppt werden
Verbot der Löwenfarmen in Südafrika 
Die afrikanischen Löwen müssen wieder als gefährdete Art auf die rote Liste der IUCN gesetzt werden
(damit wird die Einfuhr von Löwentrophäen verhindert und das Geschäft mit "Canned lion hunting" gestoppt)
Ausbau der Programme und Mittel vor Ort wie von der Tierschutzorganisation Panthers
Aufklärung und Bildung was die Erhaltung der Löwen für den Tourismus bedeutet.

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Ich hoffe das die Löwen noch lange durch die Wildnis Afrikas wandern kann

Nein, ich möchte es nicht glauben das die Spezi Mensch, wegen Gier es schafft den Könige der Tiere in Afrika auch noch auszurotten und dies ist auch Grund warum ich Euch immer etwas mehr zu meinen Bildern und Erlebnissen erzähle … den Aufklärung hilft dabei auch. Also ein dickes Danke, dass ihr trotz der Länge dieses Artikel bis hierher gelesen habt.

Danke an Nikon Deutschland für die Möglichkeit das ich die neue D750 Vollformat Kamera + das neue Objektiv AF-S NIKKOR 20 mm 1:1,8G ED für meine Fotostory auf Herz und Nieren testen durfte. Die D750 ist ein Vollformat-Kraftpaket mit 24,3 Megapixel und das Objektiv als Ultraweitwinkel, mit hohen Lichtstärke ist ein Traum für die Landschaftsbilder Afrikas und für mein Hotel Image Story`s. Für mich das DREAMTEAM!

Wenn Du Interesse hast bessere Fotos in Afrika zu machen, die Löwen beobachten möchtest und Kenia gemeinsam mit dem bekannten Wildlife Fotografen und Buchautoren Uwe Skrzypczak erkunden möchtest, dann schaue Dir gerne seine professionell geführte Fotosafaris & Workshops Kenia 2016 an.

Die Foto Workshop`s sind ein „learning by doing“ Programme ohne langweilige Vorträge und „Trockenübungen“. Du fotografierst zusammen mit Uwe und er gibt Dir Hilfestellungen, Tipps und Tricks für bessere Fotos auch unter schwierigen Licht- und Aufnahmebedingungen sowie nützliche Informationen über das Tierverhalten sowie Hinweise für die spätere Bearbeitung Deiner Fotos.

Hier findest Du das Workshop Programm + Preisliste für März, September und November 2015 als PDF Download.

Wenn Du auch in Zukunft meine fotografischen Erlebnisse mit erleben möchtest und dabei die Fotos geniessen möchtest, kannst Du über den RSS-Feed, Facebook, Twitter, InstagramGoogle+ oder Pinterest auf dem Laufenden bleiben.

1 Kommentar:

  1. Wunderbare einmalige Bilder die Du uns hier zeigst, aber die traurigen Fakten zu den Löwen waren mir so nicht bekannt. Ich hoffe das wir diese Statistik wieder umkehren können.
    Danke für die einmaligen Momente und immer schön aufpassen, wenn Du unterwegs bist.
    Grüsse sendet Dir Heike aus München

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